Ordnung ist das halbe Leben

die guten Dinge Blumen in der Vase

 ich bin so recht kein Ordnungsfreak. eigentlich fände ich es nachgerade super, wenn sich abends zur Bettzeit die Heinzelmännchen aufmachen würden, das Haus zu reinigen. aber letztendlich bin ich das Heinzelmännchen... und ich bin nicht gut darinnen. dennoch, sobald das Haus wieder sauber ist, es gut riecht, frische Blumen auf dem Tisch stehen und man wieder durch die Fenster blicken kann, fühle ich mich doch irgendwie befreit. spätestens nämlich, wenn die Krümel unter den Füssen kleben bleiben und man sich die Fusssohlen aneinander reiben muss, um halbwegs durch die Küche zu kommen, bemerken auch die Kinder, dass man mal saugen müsste oder wischen, wenn es klebt, soll ja auch vorkommen.

meine jüngste Tochter treibt mich aktuell in den Wahnsinn, weil sie beständig ihre niedlichen kleinen Schokoladenhände an Tischdecken abwischen muss.... apropos Kinder. sie sind das unterstützende Element meines Chaos. es liegt in ihrem Blut, alles um sich herum in sekundenschnelle zu einem einzigen riessiegen Schmutzball zu verwandeln. bisher - also vor dem homeschooling - war es tatsächlich auch immer so, dass über das entstandene Chaos mit Vehemenz hinweggeblickt wurde. nun aber, da wir uns hier seit fast einem Jahr im Dauerlauf begegenen, verändert sich die Sicht der Kinder. von allein sehen sie, was getan werden muss - also die grossen. und dann geschehen kleine Wunder wie: sie spülen oder waschen Wäsche, sie kochen oder bringen ihre kleineren Geschwister zu Bett. ... ich kann mir nicht helfen, aber ich mag diese Verwandlung sehr. dieses intensive Zusammenleben hat auch seine guten Seiten. am Ende des Tages sehen alle - auch die Kinder - wie viel Arbeit notwendig ist, um einen so grossen Haushalt am Laufen zu halten. es ist die vielleicht wichtigste Lektion, die meine Kinder aus dieser Pandemie mitnehmen. theoretisch war das allen vorher klar, aber praktisch war der Tisch gedeckt, das Essen auf dem Tisch, die Wäsche gewaschen usw usw. 

wie gesagt, ich bin kein Putzfreund. aber: viele Hände schaffen ein schnelles Ende. was am Ende des Tages bedeutet, dass wir alle mehr Freizeit haben, weil wir alle mit anpacken und jeder sich verantwortlich fühlt. in gewisser Weise treten die Kinder in eine neue Phase des Heranwachsens ein - das Erwachsenwerden. wie schön, so nah dran sein zu dürfen. 


@karminrot  @holunderblütchen

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