Teil 3 der Minibuchserie: Luis und Lena - die Zahnlücke des Grauens


da nun der zweite landesweite Lockdown in Reichweite ist, und ich, wenn ich ehrlich bin, nicht damit rechne, dass die Schulen über den Winter offen bleiben, werde ich die Buchserie fortsetzen und ausweiten. eigentlich sollte Thomas Winklers: Luis und Lena. die Zahnlücke des Grauens. das letzte Buch werden.... aber .... aber... Corona und die vielen vielen Stunden im Haus müssen überbrückt werden. will sagen: lesen. 

Bücher mit und um Feen gibt es wirklich viele. alle gleichen einander und doch ist jedes einzig. gemeinsam haben sie, dass Feen nur dann für uns sichtbar sind, wenn sie das wollen oder durch einen dummen Zufall müssen.

genau wie im Buch:  Luis und Lena: 

ein Junge namens Luis aus der großen Stadt zieht mit seiner Mutter nach Bayern irgendwo ins Voralberg. ein kleiner Nerd ist er, begierig auf der Suche nach Wissen. der Wissenschaft verpflichtet. Feen liegen da nicht auf dem Spektrum. die Fee, die in sein Leben purzelt, ist blutiger Anfänger (ein Motiv, das gerne für Feengeschichten genommen wird ) und als solche prädestiniert für andauernde Missgeschicke. als Zahnfee hat sie nur einen Job: Zahn abholen, Geldstück hinterlegen und zurück mit dem Zahn ins Feenreich. dumm nur, wenn der Zahn nicht zur Verfügung steht, weil er nicht ausfällt, sondern beim Eishockeyspiel ausgeschlagen wird. als Luis seiner Fee also nicht seinen Zahn gibt, bleibt sie und wird zur Dauerklette. sie braucht eben diesen Zahn... wie schön, wenn man eine Mission hat und wie schön, wenn man diese Mission mit allen Mitteln zu Ende führen möchte. und das bedeutet eben auch, dass Luis von nun an diese Fee sieht und niemand sonst - ausdauernd, super nervig. ebenso ausdauernd versucht Luis seine Fee wieder los zu werden. bald schon hat er eine Mitstreiterin in seiner Klasse gefunden - Lena, die sich als Freundin erweist und Luis so im voralbergischen Niemandsland willkommen heißt. vergessen sind Großstadt und Fernweh. denn wer braucht die schon, wenn die Provinz sich plötzlich als durchaus kurzweilig herausstellt. Beharrlich sind sowohl Luis als auch seine Fee in ihrer Mission - jeder auf seine Weise. 

... und eine gewisse Beharrlichkeit ist etwas, was wir alle brauchen - zumindest manchmal. wenn diese Beharrlichkeit in einen jungen frechen Roman gepackt wird, der auch noch mit ganz witzigen und durchaus ansprechenden Illstrationen daher kommt, dann ist Kurzweiligkeit garantiert.  und wer bitte kann die dieser Tag nicht gebrauchen? 


Thomas Winkler: Luis und Lena. die Zahnlücke des Grauens. Illust. von Daniel Stieglitz cbj verlag, München 2020

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