bevor ich das Buch lesen konnte, hatte es meine fast jüngste Tochter schon in den Händen und war am lesen. ich musste mich also gedulden. allerdings nicht lange, denn es dauerte vielleicht 5 Stunden und sie hatte das Buch durch. das ist insofern bemerkenswert, als das Kind bisher keine Lust hatte, Bücher allein zu lesen. Vorlesen - oh ja. das mag sie sehr gern. Selberlesen? muss nicht sein.
nun aber ist der Knoten geplatzt. das Kind stromert dank Bell & Fletsch auf leisen Sohlen durch das Haus auf der Suche nach weiteren Büchern von Philip Ardagh. denn natürlich haben wir schon seine berühmteren Vorläufer wie "Schlimmes Ende". Schuld daran ist mein Mann und sein Humor, der ganz nah an den des Briten kommt. scheinbar hat mein fast jüngstes Kind diesen Humor geerbt. oder sie mag einfach den Storyplot? schließlich geht es um ein kleines Mädchen, so um die zehn Jahre alt - also gleiches Alter, das mit ihrem pelzigen Freund - eigentlich ein Hund, der aber sprechen kann - scheinbare Detektivfälle löst. mysteriös dabei ist allerdings meist, dass es eigentlich keinen wirklichen Fall gibt. Missverständnisse, ein wenig überzogene kindliche Fantasie und schwumps hat man ein wirklich sehr unterhaltsames, entzückendes Buch. wunderbar.
passend dazu sind die zahlreichen Illustrationen, die das Buch durchziehen. Elissa Elwick hat mit jedem Bild das passende Setting und fast schon eine weitere kleine Geschichte geschaffen. die reduzierten Farben sorgen für eine Fokusierung auf den Text bei zeitgleicher Untermalung desselben - fast wie bei einer Tageszeitung, bei der die Bilder in schwarz - weiß sind. und das wiederum passt zu diesem Buch: schließlich landen tatsächliche Detektivfälle ja auch gerne in der Zeitung.
und das macht das Buch so besonders. es wird gespielt mit der kindlichen Fantasie. zeitgleich wird eben jene Fantasie sehr ernst genommen und an die jungen Leser weitergegeben. großartig.
eine dringende Lesempfehlung daher von mir!
Philip Ardagh/ Elissa Elwick: Bell & Fetsch ermitteln - auf falscher Fährte. Schneiderbuchverlag. 2020, 145 S. ab 10 Jahren. zum Selberlesen. Vorlesen vorher geht, aber nur wenn das Kind den Humor versteht.
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