Love life oder der Aufreger der Woche


Jetzt habe ich doch tatsächlich gedacht, ich hätte die Woche nichts zu berichten. Aber kaum stecke ich die Nase aus der Haustür und öffne dem Alltag die Pforten, schon ist er wieder da: der Stress!!!

Die Kinder müssen Hausaufgaben machen, auf die sie keine Lust haben, weil das Wetter ja noch so schön ist.  Und weil man ja eigentlich noch im Ferienfluss ist. Und eigentlich wollte man ja noch mit der Freundin spielen oder doch wenigstens telefonieren. Aber dafür ist jetzt auch noch kaum mehr Zeit.

Dann das Aufstehen. Kein Mensch braucht das! 6 Uhr in der Früh aufstehen, Essen machen, Kaffee kochen, Stress haben. Als ob das alles nicht reichen würde, begegnen mir aus Prinzip in diesen ersten Wochen von Schule immer übellaunige Menschen. Wie der Kieferorthopäde bei dem ich eben war. Das ist definitiv der Aufreger der Woche. Will uns eine neue Spange verkaufen, teurer natürlich ... aber notwendig seiner Meinung nach. Die alte Therapie - nun ja, ginge auch - aber er ist ja kein Zauberer. Das funktionierende und nur aus kosmetischen Gründen vorgestellte Gebiss des Kindes könne später nur noch mit einem gepflegten Kieferbruch in Stand gesetzt werden. Die Zeit läuft tick tack - entscheiden Sie sich jetzt. Nö, Danke. Geht's noch?

Ich laufe zwischen Zombie und Rumpelstilzchen und verliere ganz langsam meine gute Laune. Aber nur langsam. Denn immerhin - am Ende des Tages sitzen 5 Kinder an meinem Tisch. Alle gesund, alle mehr oder minder mit kleineren Problemen behaftet, die überschaubar, die lösbar sind. Womit ich den Haken schlage zum eigentlichen Thema der Woche.... Mensch sein.

Ist eigentlich nicht so schwer. Dafür muss man sich nicht auf einen Bahnhof stellen und Spalier stehen und sich freuen - obwohl das sicher hilft und gut ist. Dafür muss man aufnehmen, nicht sagen "diese Menschen", emphatisch sein und es vor allem den Kindern mit auf den Weg geben: bringt Geduld mit, versucht zuzuhören, Hefte oder abgelegte Füller können helfen, einen Schulstart für all jene zu vereinfachen, die die Sprache nicht können, sich verloren fühlen. Der Rest findet sich!

Ehrlich, ich freue mich darauf, mich mit Menschen zu unterhalten am Ende des Tages. Ohne Blick gen Osten und dort ausmachen, was überall zu finden ist: Dummheit. Ich freue mich auf Gespräche mit Menschen, die sich überlegen, wie sie im kleinen helfen können, denn wir können nicht alle Heilige sein. Aber wir können überlegen und wir können direkt dem nächsten helfen, der neu hier ist.... ich war schließlich auch mal neu hier!

wie war das, ich dachte, ich hätte nichts zu berichten....



Kommentare

  1. Wunderbar fasst du all das in Worte, das auch mich die Woche umgetrieben hat. Die kleinen Kümmernisse, die großen Probleme... LG mila

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