Sommer im Wald

 



Sommer und Meer - Sehnsucht nach Meer - das ist so und auch wieder nicht. obgleich mich das Weite ruft und die Ferne am Meer liegt, ist der Wald ein Sehnsuchtsort, der gern vergessen, um die Ecke liegt. nach Tonnen an Eiscreme in diversen Eisdielen, Latschen durch den Asphaltdschungel verschiedener Städte war ich sehr dankbar, als ich den Wald mal wieder für mich hatte.

diese Ruhe, diese Luft, dieses Licht. es ist nichts Weites im Wald, alles ist furchtbar nah. alles ist furchtbar direkt, alles ist furchtbar schön. kleine abgebrochene Zweige zeugen von den Bewohner des Waldes, die man niemals sieht, wenn man zu einer menschlischen Zeit in den Wald geht. das Moos ist trocken, aber weniger trocken als letzten Sommer, an Gräsern in den Lichtungen kleben Spinnweben und hin und wieder sogar  noch ein letztes Tautröpflein. und wenn  der Blick nach oben in die Kronen geht, wird mir manchmal ein wenig schwindelig, dann muss ich mich setzen,um dem Rauschen der Bäume zuhören zu können. 

das jüngste Kind hat mich neulich in den Wald begleitet. sie rannte von einem Baumstumpf zum anderen. Sie atmete die Waldluft und war nicht zu stoppen in ihrer Begeisterung. wir waren nicht lange dort. ein Stunde im Ganzen. aber es war genau die Zeit, die sie und ich brauchte, um die Gedanken zu erneuern, Aufzuatmen, zur Ruhe zu kommen. Sommer im Wald ist meine liebste Zeit - es erinnert an verwunschene Märchen, an Hexen und Hirsche mit dem goldenen Geweih, an Feen und sonstige flügelige Fabelwesen, die einen sanft auf die Nase küssen, um ein wenig Schlaf auf die Augenlieder zu legen. 


@karminrot

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